Andreas Maron
Konzepte & Training
Das innovative Unternehmen Vom Blockierer zum Möglichmacher
Fokus Unternehmen | von Andreas Maron | 04. Januar 2016
Das möchten alle Unternehmen: besten Service, hervorragende Produkte und erstklassige
Dienstleistungen liefern, dazu mit einem hohen Aufmerksamtkeits-Grad am Markt bekannt
sein und den Kunden immer wieder Neues bieten können - eben Innovationen schaffen.
Was sind Innovationen?
Innovationen gelten landläufig als Erfindungen und
Ideen. Konkret entstehen sie aber erst dann aus
Ideen, wenn diese in neue Produkte, verbesserte
Dienstleistungen oder in Verfahren umgesetzt
werden, die tatsächlich erfolgreiche Anwendung
finden und den Markt durchdringen.
Wer machts?
Doch wer oder was ist eigentlich die treibende Kraft
für Innovationen in einem Unternehmen, braucht es
dazu eine eigene Abteilung oder sollten Kreativi-
tätszirkel ins Leben gerufen werden?
Die veränderten Marktgegebenheiten in vielen
Branchen zeigen, dass es nicht mehr ausreicht, nur
die Abteilung Forschung & Entwicklung oder das
Marketing mit kreativen Köpfen auszustatten. Der
Erfolg von innovativen Unternehmen, wie beispiels-
weise Facebook oder Google, basiert auch darauf, dass
fast jeder Mitarbeiter mit seinen eigenen Ideen zum
Erfolg beitragen kann.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Entwicklung
einer leistungsfähigen Innovationskultur immer
häufiger ganz oben auf der To-Do-Liste der Unter-
nehmenslenker steht.
Verantwortlichkeit
Den meisten sind im Zusammenhang mit der
Ideenfindung in Unternehmen das betriebliche Vor-
schlagswesen oder der kontinuierliche Verbesse-
rungsprozess als Instrumente des Ideenmanagements
bekannt. Sicherlich ein erster Schritt hin zu mehr
Mit-arbeiterbeteiligung.
Doch um die Belegschaft für Innovationen im eigenen
Haus zu begeistern, bedarf es mehr als nur ein Vor-
schlagswesen und Prämienzahlungen. Wer als Unter-
nehmer eine nachhaltige Innovationskultur schaffen
will, sollte sich zunächst folgende Fragen stellen:
Haben alle Beteiligten die nötigen Fähigkeiten? (Können)
Neben den technischen Voraussetzungen für die
Entwicklung von Innovationen sind häufig nur wenig
methodische Kompetenzen bei den Mitarbeitern vor-
handen. Fragt man nach Kreativitätstechniken, die im
Unternehmen bekannt sind, werden schnell Brain-
storming, Mind Map und vielleicht noch die Walt-
Disney-Strategie genannt. Mehr meist nicht.
Und auf die Frage nach den tatsächlich eingesetzten
Methoden folgt häufig ein Achselzucken. Dieses
Kompetenzdefizit führt dazu, dass im Alltag keine
strukturierte Ideenfindung stattfindet.
Bringen alle die erforderliche Bereitschaft mit? (Wollen)
Innovationsfähigkeit lässt sich nicht anordnen. Ideen
entstehen nur, wenn die Mitarbeiter selbst bereit
sind, auf Ideensuche zu gehen. Und auch wenn die
Idee bereits vorhanden ist, braucht das Unternehmen
engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine
Idee vorantreiben wollen. Dabei ist die Einstellung der
Führungsmannschaft zum Innovationsprozess ein
wichtiger Schlüssel für die Umsetzung.
Eine gelebte Innovationskultur motiviert zu eigen-
verantwortlicher Ideenfindung. Die hohe Bereitschaft
zur Realisierung versteht sich dann von selbst.
Gibt es genügend Möglichkeiten und Freiräume? (Dürfen)
Innovationen werden häufig durch Barrieren inner-
halb des Unternehmens verhindert.
Das hat teils organisatorische Gründe (bspw. wenig
Austausch zwischen den Abteilungen, keine Freiräume
für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum
"Andersdenken“). Oftmals finden sich die Hindernisse
aber auch in Personen wieder in Form von
Innovationsblockierern.
Kreativität zuzulassen bedeutet nämlich, die Ideen
auch abseits von definierten Prozessen zu finden.
Das verursacht schon mal zusätzliche Arbeit - wer
möchte das schon? Und ist dann eine Idee gefunden,
wird sie schnell ohne weitere Prüfung abgelehnt. Die
nötigen Freiräume werden so einfach nicht gewährt.
Strategische Positionierung
Wer aber sollte in einem Unternehmen für die Umset-
zung einer Innovationskultur verantwortlich sein? Als
Impulsgeber kommt hier dem Personalmanagement
eine bedeutende Rolle zu. Dabei bedarf es allerdings
mehr als nur ein paar Kreativitätstrainings.
Eher geht es um die Bearbeitung von Themen wie
bspw. der Stärkung der Selbstverantwortung jedes
einzelnen im Betrieb, die Gestaltung von Freiräumen
im Arbeitsprozess, die Entfaltung einer Fehlerkultur
und eine wertschätzende Haltung zu kreativem
Denken und bevorstehenden Veränderungen.
Hier kann das HR-Management durch ihre Kompe-
tenzen in der Entwicklung von Menschen und
Organisationen zu einem wichtigen strategischen
Partner der Geschäftsführung werden. Glaubwürdig-
keit auf dieser Position entsteht dabei durch die Ent-
wicklung einer Geisteshaltung, die Abläufe hinter-
fragt und dafür sorgt, dass Ideenfindung im Unter-
nehmen systematisiert wird.
Nichts dem Zufall überlassen
Kreativität geschieht selten in einem chaotischen und
unstrukturierten Arbeitsumfeld. Das Gegenteil ist der
Fall. Überlasse ich Ideenfindung dem Zufall, kommt
halt auch nur zufällig etwas Umsetzbares dabei her-
aus. Eine strukturierte, regelmäßige Ideensuche mit
Methodik bietet hingegen einen Weg, um regelmäßig
gute Ideen in die Innovationspipeline des Unterneh-
mens zu spülen.
Launologischer Berater
Lernarchitekt | Individualcoach